nichtsdestotrotz, 2012
mehrere Fotografien auf Aludibond,
110 x 60 mm und 240 x 60 mm
Cornelia Rößler suchte im Umfeld des Rosenplatzes in Osnabrück die unmittelbare Begegnung mit den Menschen. Dabei brachte sie Fragen der Materialität und der Oberflächenbeschaffenheit des räumlichen Umfeldes des Rosenplatzes ins Gespräch. Es entstanden Kenntnis zu Erfahrungen der Menschen im Umgang mit ihrem eigenen Verhältnis zu den Atmosphären der Stadt. Anschaulich werden diese Begegnungen durch Fotos von der Haut ihrer Gesprächspartner, die später mit den Oberfächen der Stadt konfrontiert wurden. Stadt ist auch Körperkontakt.
nichtsdestotrotz, 2009
In der Fotografie-Installation nichtsdestotrotz greift Cornelia Rößler die Architektur des Raumes auf. Sie wiederholt die Formen der Backsteine durch das Format der Fotografien. Die Wand, die als Hülle des Raumes verstanden werden kann, wird mit der Hülle des Menschen, der Haut, in eine nahezu symbiotische Beziehung gesetzt. Der Raum war früher eine Schmiede gewesen und wird heute als Ausstellungsraum genutzt. Die freigelegten Backsteine in dem Raum zeigen Spuren des zweiten Weltkrieges. In dieser Zeit wurde die alte Schmiede kurzzeitig auch als Gefangenenlager genutzt. An einem Backstein hat sich ein polnischer Gefangener im Jahre 1943 verewigt.
So wie sich die Geschichte dieses Raumes an den alten Steinen ablesen lässt, lassen sich auch Geschichten an der menschlichen Haut ablesen. An der menschlichen Haut interessiert Cornelia Rößler besonders ihre Vielfältigkeit. Haut dient einerseits als Hülle und Schutz für den Menschen, andererseits ist sie aber auch so sensibel, dass sich jeder Einfluß aus der Umgebung des Menschen auf ihr widerspiegelt. Die Vergänglichkeit, die sich auf der Haut eingeschrieben hat, macht die Haut verletzlicher und auch durchlässiger.
Die Mauer zeigt Haut von Menschen unterschiedlicher Generationen und Geschlechter wie wir sie tagtäglich sehen. Sie ist nicht geschönt oder erotisch, sondern wirkt eher wie wissenschaftliche Abbildungen von Haut.